GRÜNE: Frauen sind systemrelevant

Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März fordern die Herdecker GRÜNEN,
Frauen in der Corona-Krise stärker zu unterstützen.
Immerhin arbeiten knapp 75% von ihnen in den sogenannten systemrelevanten
Berufsgruppen.
So z.B. als Kranken- oder Altenpflegerin, wo sie sich an vorderster Front um Covid19-
Erkrankte kümmern, stets in der Gefahr, sich selbst zu infizieren;
Sie halten als Kassiererin „den Laden am Laufen“;
Oder betreuen als Erzieherinnen die Kinder derer, die nicht von zuhause aus arbeiten
können, weil immer noch Schulen geschlossen sind und das KITA-Angebot reduziert ist.
Diese Tätigkeiten werden als unverzichtbar eingestuft, aber als „Frauenberufe“ schlecht
bezahlt. Klatschen für das Pflegepersonal und öffentliche Danksagungen reichen längst nicht
mehr. Diese Arbeitsleistung muss angemessener entlohnt, die Arbeitsbedingungen
verbessert werden. Daneben muss endlich auch gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit von
Männern und Frauen gezahlt werden. „Dass in Deutschland Frauen immer noch
durchschnittlich 19% weniger verdienen als Männer, ist im 21. Jahrhundert ein
Armutszeugnis“, kritisiert die Ortsvorsitzende der GRÜNEN, Sarah Rosa Gerigk.
Aber auch die Frauen, die im Homeoffice arbeiten, befinden sich häufig am Limit ihrer
Kräfte. Sie sind nicht nur ständig in Videokonferenzen, arbeiten nachweislich länger als an
ihrem normalen Arbeitsplatz, sondern werden zusätzlich als Lehrerin, Erzieherin, Köchin und
Therapeutin gebraucht.
„Hier erwarten wir nach fast einem Jahr der Schließungen pandemiegerechte
Öffnungskonzepte für Schulen“, um die Eltern zu entlasten und den Kindern ihr Recht auf
Bildung zu sichern, fordern die GRÜNEN.
Diese ohnehin schon schwierige Situation verstärkt sich für Alleinerziehende ganz besonders.
Aber auch längst überwundene Rollenbilder sind durch die Corona-Krise wieder aufgetaucht
und müssen schnellstens überwunden werden.
Und noch ein anderes Thema belastet Frauen zusätzlich stark. Die häusliche Isolation,
verbunden mit existentiellen Sorgen, erhöht das von Partnern ausgehende Gewaltrisiko.
Dazu kommt, dass sich derzeit die Betroffenen weniger persönliche Hilfe suchen können.
Beratungsstellen und Frauenhäuser werden besonders nach der Corona-Krise einem Anstieg
an Hilfebedarf ausgesetzt sein und brauchen daher eine gesicherte Finanzierung. „Eine
zusätzliche Beratungsmöglichkeit in Herdecke, die u.a. durch eine Spende finanziert wird,
kann hier den bedrohten Frauen Hilfe anbieten, wie sie ein Leben ohne Gewalt führen
können“, hofft Sarah Rosa Gerigk und verweist darauf, dass sich die Politik gemeinsam mit
der Verwaltung um eine schnelle Lösung bemüht.