Probleme ernst nehmen – gemeinsam handeln

Die jüngste Berichterstattung über „Dealen und Pöbeln? Ärger neben Café Wenning“ zeigt aus Sicht der Grünen einmal mehr: Die Wahrnehmung der Betroffenen auf der einen und der Stadt sowie der Polizei auf der anderen Seite klaffen deutlich auseinander.

„Wie zuletzt in der Auseinandersetzung um Jugendliche im Bachviertel drängt sich der Eindruck auf, dass Verantwortliche Probleme aussitzen oder sich wegducken, wenn es darum geht, neben Ordnungsmaßnahmen auch die Möglichkeiten sozialer Arbeit einzubeziehen“, erklärt Fraktionssprecher Andreas Disselnkötter.

Für die Grünen gilt: Die Sorgen der Unternehmerinnen und Unternehmer sind genauso ernst zu nehmen wie die Bedürfnisse der Jugendlichen. „Wir wollen, dass Jugendliche in Herdecke weiterhin Orte haben, an denen sie sich frei und ungestört treffen können – so wie es alle in diesem Alter möchten“, betont Ortssprecher Jassin El Atmani. Damit dies konfliktfrei gelingt, brauche es einen engen Austausch zwischen Ordnungsamt, Jugendamt und allen Beteiligten vor Ort.

Ein zentraler Baustein sei der Einsatz von Streetwork. „Streetworker können vermitteln, bevor Situationen eskalieren, und Jugendlichen Unterstützung bieten – auch bei Themen wie Drogenkonsum oder Konflikten“, erläutert Ortsvorsitzende Eva Franke.

„Was kurzfristig zu tun wäre, kann die Stadt an den Worten der Unternehmerin Nina Strangfeld ablesen und umgehend umsetzen“, so Disselnkötter. „Wir unterstützen ausdrücklich das Engagement von Marc Schulte (CDU). Es darf nicht sein, dass Unternehmen wie das Café Wenning Umsatzeinbußen befürchten müssen und nicht ernst genommen werden.“

Eine Bagatellisierung der Probleme – etwa mit dem Hinweis, es handle sich nicht um aggressive Jugendliche – sei aus Sicht der Grünen die schlechteste aller Reaktionen. „Wir fordern die Stadtverwaltung auf, gemeinsam mit Frau Strangfeld kurzfristige Maßnahmen umzusetzen und den Fachbereich Soziales einzubeziehen. So profitieren Anwohnerinnen, Anwohner, Unternehmen und Jugendliche gleichermaßen“, so El Atmani abschließend.