Die Herdecker Grünen begrüßen die geplante Überarbeitung der Vorgaben für die Gestaltung von Gebäuden und Freiflächen in der Innenstadt. „Ein Brief von der Verwaltungsspitze an die Gewerbetreibenden hatte im Oktober 2024 zunächst zu Irritationen geführt, weil plötzlich zusätzliche Bürokratie und Auflagen im Raum standen“, so Fraktionssprecher Andreas Disselnkötter. Inzwischen sei klar, dass die Verwaltung einen Entwurf erarbeitet, der dann mit Gewerbetreibenden und Politik beraten werden soll. Die bislang gültige Satzung von 1975 sei an Vorschriften kaum noch zu toppen und müsse gründlich entrümpelt werden, denn „die Vielfalt und Qualität des Angebots muss durch Vorschriften unterstützt und nicht eingeschränkt werden“, so die Grünen. Das sei vereinbar mit dem Erhalt des besonderen historischen Charakters, was die vielen Beispiele moderner Architektur und Raumgestaltung zeigten. Gerade in einer Stadt wie Herdecke mit Fachwerk, engen Gassen und gewachsener Struktur komme es darauf an, ein ausgewogenes Miteinander von Alt und Neu zu schaffen. „Die geplante Satzung biete eine gute Chance, die Aufenthaltsqualität und damit die Attraktivität zu stärken – ohne auf gestalterische Vielfalt zu verzichten“, so Axel Störzner. Daher schlagen die Grünen vor, dass die neue Satzung eine Vielfalt in Farben, Materialien und Formen passend zum historischen Stadtbild ermöglichen soll. Sinnvoll wären zusätzliche und flexible Sitzgelegenheiten, begrünte Flächen, auch an Häusern, vor allem auch mehr Bäume und mobile Bäume als Alternative zu Blumenkübeln (z.B. am Kampsträter Platz). „Einkaufen und Verweilen ohne Schatten ist an heißen Tagen kein angenehmes Erlebnis“. Die „Hitze-Inseln“ seien durch das Klimaanpassungskonzept lange bekannt, jetzt biete die neue Satzung die Chance, zu handeln. Neben den Gewerbetreibenden sollte auch die Öffentlichkeit die Chance erhalten, sich an der Gestaltung der Innenstadt zu beteiligen und Ideen und Anregungen beizutragen. So könne es aus Sicht der Grünen gelingen, eine breite Akzeptanz für neue Vorgaben einer zukunftsfesten Innenstadt sicherzustellen.